Was tun mit totem Fundtier?
Was tun mit totem Fundtier?
 

Jetzt ist sie da, die dunkle Jahreszeit. Die Tage werden kürzer, die Sicht aus dem fahrenden Auto heraus ist eingeschränkt. Sehr schnell übersieht man da ein Tier. Die Umstellung der Uhren auf die Winterzeit birgt ein zusätzliches Risiko: Zu für uns ungewohnten Uhrzeiten drehen Tiere ihre üblichen Runden. Kam es zu einem für das Tier tödlichen Unfall oder haben Sie ein bereits totes Tier gefunden, können Sie dennoch helfen:

Handelt es sich um einen Hund oder eine Katze, wird das Tier wahrscheinlich von seinem Halter vermisst. Leider gibt es im Umgang mit toten Fundtieren keine einheitliche Verfahrensweise. Oft werden diese von Städten und Gemeinden entsorgt, ohne eine mögliche Halterregistrierung zu prüfen. Der Finder hat verschiedene Anlaufstellen zur Wahl, wo Tiere identifiziert werden können. „Voraussetzung ist, dass das Tier mit einem Transponder versehen und beispielsweise bei TASSO e.V. registriert ist“, erklärt Philip McCreight, Leiter der Tierschutzorganisation TASSO. „Wir haben über 7,4 Millionen Tiere erfasst, da bestehen gute Chancen, den Halter zu finden.“ Da der Transponder (umgangssprachlich auch „Chip“ genannt) ausschließlich von Tierärzten gesetzt wird, ist jede Tierarztpraxis mit einem Transponder-Lesegerät ausgestattet. Meist verfügen auch Tierheime über entsprechende Geräte. Polizei und Feuerwehr können nur in seltenen Fällen helfen, weil sie nicht regulär mit Transponderlesegeräten ausgestattet sind. Ist die Haltersuche abgeschlossen, muss mit dem Tierkörper fachgerecht weiterverfahren werden: Eine Bestattung im örtlichen Park oder Wald ist gesetzlich verboten. Hierfür sind Tierkörperbeseitigungsgesellschaften zuständig. Die Übermittlung können die genannten Anlaufstellen übernehmen.

Es lohnt sich, bei der eigenen Gemeinde nachzufragen, ob eine geregelte Vorgehensweise besteht, die auch das Auslesen des Transponders und die Haltersuche beinhaltet. Unter dem Motto „Städte mit Herz“ bietet die Tierschutzorganisation TASSO e.V. hierzu Informationsmaterialien auf ihrer Homepage an.

Neben unseren Haustieren können gerade nach der winterlichen Zeitumstellung Rehe, Wildschweine und andere Wildtiere Opfer eines Unfalls werden. Zudem steigt besonders in der dunklen Jahreszeit die Gefahr: Sind die Felder abgeerntet und die Tiere somit ohne Deckungs- und Rückzugmöglichkeiten, machen sie sich auf die Suche nach neuem Lebensraum und Futter. Beugen Sie Unfällen vor, indem Sie auf Strecken, die durch Wald oder Felder führen, extrem vorsichtig fahren und den Straßenrand immer im Auge behalten. Taucht ein Tier am Straßenrand auf, hupen Sie und blenden Sie ab: Grelles Scheinwerferlicht irritiert die Tiere, sie bleiben dann oft regungslos stehen. Der Versuch, das Tier durch ein Ausweichmanöver zu schützen, schlägt in der Regel fehl und ist auch aus Gründen der allgemeinen Sicherheit nicht sinnvoll. Wenn der Zusammenstoß unvermeidbar ist, empfiehlt der ADAC, das Lenkrad festzuhalten und kontrolliert zu bremsen. Ist es zu einem Zusammenstoß gekommen, sichern Sie zuerst die Unfallstelle ab und rufen die Polizei. Da es oft zu Schäden am Auto kommt, für die die Versicherung herangezogen werden kann, ist dies auch in Ihrem Interesse. Fassen Sie verletzte Tiere nicht an: Aus Schmerz oder Angst heraus können sie beißen oder in Panik geraten. In keinem Fall dürfen Sie das Tier mitnehmen, das würde als Wilderei interpretiert werden.

Damit es gar nicht so weit kommt: Passen Sie Ihre Fahrweise und Geschwindigkeit den Licht- und Witterungsverhältnissen an.

© Copyright TASSO e.V.



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