Notfall und erste Hilfe

Notfall und Erste Hilfe bei Katzen

Auszug aus Europas beliebtestem Katzenmagazin – „Geliebte Katze“

Unterkühlung
bei Katzen gibt es häufiger, als man denkt. Der dichte Pelz schützt die Katze zwar bis zu einem gewissen Grad, doch gibt es Situationen, in denen er versagt.

 • Ursachen

Kälteempfindlich sind neugeborene Kä-tzchen, weil ihre Energiereserven nicht ausreichen, um genügend Körperwärme zu produzieren. Auch ein nasses Fell, z.B. nach einem unfreiwilligen Bad, kann vor Kälte nicht schützen. Gefährdet sind Katzen nach einem Unfall. Insbesondere wenn die Tiere sich nicht bewegen können oder unter Schock stehen. Eine Katze sollte daher nach einem Unfall immer zugedeckt werden.

 • Symptome

Die normale Körpertemperatur der Katze liegt zwischen 38,5 und 39 °C. Bei Temperaturen unter 37,5 °C wird es kritisch. Zum Temperatur messen machen Sie die Spitze des Thermometers gleitfähig (z.B. mit Vaseline oder Gleitgel) und führen Sie in den After der Katze ein.

 • Maßnahmen

Wichtig ist, die Katze langsam aufzuwärmen. Zu rasches Erwärmen hat zur Folge, dass ein Großteil des Blutes in die Haut fließt und lebenswichtige Organe nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden. Heiße Wärmflaschen können Verbrennungen verursachen. Erwachsene Katzen sollten gut abgetrocknet und in eine Decke gewickelt werden. Infrarotlampen leisten bei Kätzchen gute Dienste, jedoch muss man immer wieder die Temperatur unter der Lampe kontrollieren, damit die Kätzchen nicht überhitzt werden.

 • Vorbeugung

Das Nest neugeborener Kätzchen sollte regelmäßig kontrolliert werden. Werden die Kleinen unruhig oder jammern sie, kann das sowohl auf zu wenig Milch, als auch auf zu wenig Wärme hinweisen. Bitte überprüfen Sie daher stets das Nest. V

Verbrennungen

führen immer zu äußerst schmerzhaften Verletzungen. Bei einem echten Brandunfall können außerdem eine Rauchvergiftung und innere Verbrennungen der Atemwege (durch heißen Dampf) das Leben der Katze gefährden.

 • Ursachen

Zu Verbrennungen kann es in Alltagssituationen z.B. in der Küche kommen. Hausbrände gefährden die Katze genauso wie den Menschen. Aber auch Funkenflug bei Grillabenden, aufgeheizte Kühlerhauben im Sommer usw. bergen ein Unfallpotenzial.

 • Symptome

Man unterscheidet drei Grade bei Verbrennungen. Bei einer Verbrennung ersten Grades ist die Haut gerötet, geschwollen und schmerzhaft, bei einer zweiten Grades kommt es zusätzlich zur Blasenbildung. Regelrechte Verkohlungen der Haut kennzeichnen die Verbrennung dritten Grades.

 • Maßnahmen

Bei einem Brand muss das Tier sofort an die frische Luft. Rettungsaktionen aus brennenden Häusern können böse Folgen für Mensch und Tier haben. Verbrennungen sollten unter fließendem Wasser gekühlt werden. Hausmittel wie Mehl oder Butter und auch Brandsalben schaden mehr, als sie nutzen. Danach deckt man die Wunde mit einem sterilen Tuch ab und transportiert die Katze zum Tierarzt. Bei großflächigen oder tiefen Brandwunden besteht immer Schockgefahr. Gehen Sie also möglichst ruhig und schonend mit Ihrer Katze um. Denken Sie auch daran, wie schmerzhaft Verbrennungen sind. Es ist möglich, dass sich die Katze äußerst aggressiv verhält, kratzt oder gar zubeißt.

 • Vorbeugung

Von offenem Feuer sollte man die Katze fernhalten. Das Kochen sollte möglichst ohne Miezes „Mithilfe“ stattfinden.

Verschluckte Fremdköper

 • Folgen und Ursachen

Folgen können Verlegungen der Speiseröhre und Darmverschlüssen oder Verletzungen im gesamten Magen-Darm-Trakt sein. Katzen finden das Spiel mit einem Wollknäuel faszinierend. Aber dabei kann es dazu kommen, dass sie den Wollfaden verschluckt. Besonders schlimm ist es, wenn sich ein Teil des Fadens um den Zungengrund wickelt oder an einer Magenfalte hängen bleibt. Dann kann der Faden nicht mehr auf natürlichem Wege ausgeschieden werden. Da die Magen-Darm Motorik den Faden mit dem Speisebrei aber trotzdem weiterschiebt, besteht die Gefahr, dass die Darmschlingen regelrecht auf dem Faden aufgereiht und dann durchschnitten werden. Scharfe Gegenstände, wie zum Beispiel Knochenbruchstücke, können bereits die Speiseröhre, aber auch Magen und Darm verletzen.

 • Symptome

Hat sich ein Fremdkörper im Maul verfangen, beginnen die Katzen zu würgen und zu speicheln. Aber auch ein Fremdkörper, der bis in die Speiseröhre, den Magen oder den Darm gekommen ist, löst Würgen und Erbrechen aus. Verdächtig ist auch, wenn der Bauch der Katze schmerzempfindlich ist, z.B. beim Hochheben, und die Katze sich nicht mehr lösen mag.

 • Maßnahmen

Wichtig ist die Untersuchung des Mauls. Eventuell findet man hier einen Fremdkörper, der sich leicht entfernen lässt. Allerdings sollte man keine Gewalt anwenden, um das Tier nicht unter Stress zu setzen oder zu verletzen. Letztendlich muss eine Katze rasch zum Tierarzt.

 • Vorbeugung

Man sollte nichts in der Wohnung herumliegen lassen, was ein Gefahrenpotenzial birgt. Insbesondere Geschenkbänder und Wollfäden werden gerne geschluckt.





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